Anfang April 2023 war es wieder soweit: wir fahren voll bepackt auf die Grimaldi-Fähre in Livorno, um nach Olbia auf Sardinien zu kommen.
Grad um die Ecke des Fähranlegers in Olbia befindet sich die FOIS Werft, in der unsere TOSCA über Winter beherbergt wurde.
Das Wetterfenster ist perfekt, und wir schlagen sofort das Vorsegel an.
LOVE * ROCK * SAIL : ein tolles Lebensmotto :-))
Wie immer sieht es unter Deck "geplant" chaotisch aus, wenn wir zurückkommen.....
Wir überführen die TOSCA sofort nach unserer Ankunft auf Sardinien in unseren Heimathafen nach La Caletta/Posada. Vorbei am Leutturm "Isola della Bocca" vor Olbia.
Dank Rückenwind reicht das Vorsegel völlig aus.
Zurück in La Caletta müssen wir auch noch ran, in diesem Fall an den Dieseltank. Aber alles ist tippi-toppi!
Auch unsere netten Schiffsnachbarn Maria & Luciano sind immer am werkeln. Ich sag' ja: ein Boot ist "schlimmer" wie ein Haus!
Anfang April ist es noch recht frisch in Sardinien. Wir schaffen viel, aber wir machen auch immer mal eine Pause und gehen spazieren.
In den Bergen über La Caletta kann man im Frühjahr die ASFODELO-Blüte bewundern, aus der ein besonders leckerer Honig auf Sardinien gemacht wird.
Die Ginster-Blüte ist auch jedes Jahr umwerfend schön und quietschgelb
Wie gesagt, es ist noch frisch morgens im April, da frühstücken wir doch lieber unter Deck im Salon.
1 x im Jahr werden auch alle Bodenbretter demoniert und untendrunter pico-bello sauber gemacht.
Auch unter der Spüle und hinter dem kleinen Kühlschrank wird sauber gemacht.
Sobald die Sonne tagsüber etwas mehr Kraft hat, betätigen wir uns auch draußen, um die TOSCA wieder auszurüsten für die neue Saison.
Das Dinghi wird aufgepumpt und wieder einsatzbereit gemacht.
Die große Strandbar EL BARRIO DEL MAR in La Caletta hat ganzjährig geöffnet und ist wirklich eine Empfehlung für Jung und Alt.
Abendliche Frühjahrsimpression von unserem Hausberg MONTE LONGU mit zwei Bergspitzen. Leider wird er im August Opfer eines verheerenden Feuers.
Ende April ist es dann soweit! Unser erster "Test-"Törn des Jahres führt uns an eine der schönsten Ankerplätze der Costa Smeralda, nach CALA LICCIA. Wir sind die einzigen zu dieser Jahreszeit.
Unsere TOSCA ist wieder fein rausgeputzt für die anstehende Saison.
Wilder Fenchel am Wegesrand oberhalb von La Caletta.
Wir sind hier auf unserem Hausberg MONTE LONGU mit Blick auf La Caletta und seinen Hafen.
Schließlich wird noch der neue LAZY BAG montiert. Ja richtig, wir haben immer einen "faulen Sack" mit auf Törn :-)
Wir freuen uns auf unsere bärenstarkte erste Crew an Bord im Mai 2023.
Wir sind früh los mit der ersten Crew am 2. Tag, Anker auf gegen 4 Uhr in der Früh, um den Sonnenaufgang hinter der Tavolara zu erleben.
Sehr schön war unser Anleger in La Maddalena für eine Nacht.
Aber noch am selben Abend haben wir das kleine Vorsegel vorbereitet, denn tags drauf sollte es immer noch recht ordentlich pusten.
Auch den Hafen in La Maddalena haben wir morgens um 4 Uhr bei Dunkelheit verlassen, um erneut den Sonnenaufgang über dem Meer einzufangen.
Wir kamen super flott voran.
Mussten aber zwischendurch die Notpinne bereitlegen.
Denn beim rechten Steuerrad hatte sich eine Passfeder gelöst. Das war vor vielen Jahren schon einmal passiert, daher konnten wir schnell Abhilfe schaffen.
Auch nicht geplant war eine 40kn Fallböe, die uns hinter der Tavolara erwischte und sogar das Großsegel zum Reißen brachte - trotz 3 Reffs im Groß und Genua III. Tja. Sowas kann leider auch mal passieren.
Wir sind dann zügig ganz zurück in den Heimathafen, da zudem schlechtes Wetter auf dem Plan stand. Leider sollten Regen und Gewitter uns länger als "normal" dann im Mai und Juni begleiten.
Dank unserem Segelmacher Fabio, der den Riß super schnell repariert hat und Dank der großartigen Hilfe von Karsten war das Großsegel vor dem nächsten Törn wieder angeschlagen!
Die neue Crew wollte auch gern Richtung La Maddalena segeln.
Jeder hat dem Wind- und Wettergott Bier geopfert, um ihn zu besänftigen.
Aber wir sind schließlich in Arbatax bzw in Santa Maria Navarrese gelandet. Oben im NO von Sardinien stürmte es heftig, vom Regen ganz zu schweigen.
Schließlich erreichte uns das schlechte Wetter auch südlich von La Caletta.
So verkrümelten wir uns öfter mal zu einer Kartenrunde in den Salon unter Deck.
Leider hat der Regen wieder viel rotbraunen Sand mit sich gebracht.
Der dunkle Himmel versprach oft nichts Gutes.
Das ist die 5Master Bark ROYAL CLIPPER vor Reede in Porto Cervo.
Das ist ein Bild, das wir dieses Jahr glücklicherweise häufiger zu Gesicht bekamen.
Während in Mittel-Europa schon Frühsommer herrschte, gab es bei uns einen Dauer-Tiefdruck-Sumpf. Fast täglich entstanden Gewitter, die sich gegen Abend aber wieder auflösten.
Ab und an wurden wir aber auch mit so einem phänomenalen Sonnenuntergang belohnt.
Auch La Maddalena haben wir mehr als einmal im Regen diese Saison erlebt.
Auf schlechtes Wetter haben wir aber eine sinnvolle Antwort bzw. Belohnung: leckeres Essen!
Unser Gennaker Leichtwindsegel hat ca. 130 qm.
Bei strahlendem Sonnenschein leuchtet das Türkis vor Sardiniens Küste.
Entlang der Costa Smeralda gab's wieder so einige Mega-Yachten zu sehen, auch wenn die Russen fehlten.
Das hier zum Beispiel ist OLIVIA O. Ähnelt eher einem Bügeleisen denn einer Luxusyacht. Sie gehört einem israelischen Unternehmer..
Nach der Belohnung ist vor der Belohnung.
Natürlich hatten wir mehr Seglerromantik alles in allem.
Ende Juni dann die ersten Volks- und Folklore-Feste.
Begegnungen der reichen Art: hier die neue Segelyacht KORU von Jeff Bezos vor der Küste der Costa Smeralda.
Es ist nun schon Anfang Juli und was braut sich da zusammen?
Wir nehmen das "letzte" Gewitter vor Hochsommer-Anfang mit Respekt aber wohlgelaunt
Übrigens war das auch neu in diesem Jahr: diese vielen kleinen, harmlosen Fischli, die sich immer unter unserem Schiff tümmeln beim Ankern haben angefangen zu zwicken. Hm.
Der Juli wird heiß.
Da bleibt einem nur Ankern und ab ins Wasser.
Beeindruckend ist, wenn die Tavolara einen Hut aufhat. Dann steht Scirocco an, der schwül-heiße SO Wind mit Saharastaub.
Die Gekkos sind Stammgäste in unserer Hafenbar in La Caletta.
An meinem Geburtstag treffen wir unseren Winzerfreund Luciano von IL LEBBIO in Cannigione. Super!
MIt zunehmender Hitze (nachts bis 38 Grad.....) und viel, viel Wind, machen wir uns mit unseren Gästen dann auf ins Hinterland.
Schöne Schiffe kann man hier in der Saison öfter bewundern. Leider sind viele meist unter Motor und nicht unter Segel unterwegs.
Der August beginnt mit einem wunderschönen Vollmondaufgang
Und die bekannte Segelyacht MALTESE FALCON liegt vor Anker in La Caletta.
Wir besuchen mal wieder das Landesinnere von Sardinien. So schön!
Ganz typisch sind auch die Korkeichen. Sardinien ist der größte Korkproduzent für Italien.
Ein verheerendes Feuer gab es am 6. August. Es brannte lichterloh von Posada bis La Calatta, bis fast zu uns in den Hafen.
Nach dem Feuer machten wir uns auf den Weg südlich von La Caletta. Nach dem heftigen Mistral, der die Feuer anfachte, gab es aber kaum Wind in der ersten Augusthälfte.
Der Ankerplatz vor PEDRA LONGA wirkte wie in Südtirol mit Meer.
Hier kann man nur bei ruhigem See-Wetter ankern.
Schließlich besuchten wir CARLOFORTE im äußersten Südwesten von Sardinien.
Zurück in La Caletta hatten wir Besuch von dem Piratenschiff LA GRACE.
Auf diesem Foto ist gut zu erkennen, dass unser Hausberg MONTE LONGU völlig abgebrannt ist.
Zu Abwechselung mal wieder ein Bild aus luftiger Höhe (20 m über dem Wasserspiegel)
Im September pustete uns der Wind schon wieder 'gen Süden.
Kurz vor Arbatax begenen wir wieder den Piraten auf der LA GRACE.
Hier waren wir zum Abschluß einer Segelwoche mal in einem Agriturismo zum Abendessen: typisch auch in Sardinien, denn gegessen wird, was auf den (langen) Tisch kommt!
Crew-Foto mit Skipper :-))
Auch das ist Teil einer Segelwoche an Bord.
Wenn der Eismann 2x klingelt.
Und Wind gab's genau richtig im Oktober.
Noch einmal rund um ein paar Maddalena-Archipel-Inseln.
Das letzte Crewbild der Saison 2023.
Hier in Punta Ala am tosk. Festland wartet die TOSCA auf den Krantermin. Sie bleibt im Winter 2023 für einige Instandhaltungsmaßnahmen mal wieder in PORTO VERDE.
Während die TOSCA Richtung Italien segelte, bin ich mit der Fähre wieder rüber nach Livorno gefahren.
Wolfgang und Peter haben die TOSCA gut von La Caletta nach Follonica in die Kranbox gebracht! DANKE dem großen Helfer.
Keine 2 Tage an Land, und das Herzstück war demontiert. Das wird also was mit der Generalinspektion.
Arrivederci und vielen Dank allen für die Saison 2023, wir gucken schon nach 2024 mit (hoffentlich) general überholtem Motor und Getriebe sowie einem neuen, großen Kühlschrank.